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Detail aus dem Tableau 1914 bis 1930

Der Flaschentrockner, Hommage a Marcel Duchamps,
Zinn gehämmert und geklebt. Höhe ca. 6 cm.

Der Flaschentrockner

Eine Hommage an den gebürtigen Franzosen  Marcel Duchamps, der zur New Yorker Dadabewegung gerechnet wird, und mit seinen "Ready mades" auffiel. Er schuf seine Kunstwerke nicht, indem er etwas herstellte. Er nahm einen Gegenstand des täglichen Lebens und "ernannte" ihn zum Kunstwerk. Die Wirkung dieser Aussage hält heute noch an. Um sie etwas zu ironisieren habe ich dieses Ready made aus Zinndraht nachgebaut. Man könnte die Idee von Duchamps weiterführen. Die Ernennung zum Kunstwerk wäre dann nur der erste Schritt um endlich eine Geschichte unter dem Titel "Der Flaschentrockner" zu erzählen.

Der Flaschentrockner ist ein Gestell an welchem Flaschen - wie der Name - sagt zum Trocknen aufgehängt werden. Die Aufgabe der Flasche ist also sozusagen auf den Kopf gestellt. Sie soll ja nichts mehr enthalten, vor allem keine Flüssigkeit. Alle Flüssigkeit wurde ausgetrunken. Alles Fliessende, alle Zeit entleert. Jetzt werden die Gefässe gereinigt und getrocknet für eine neue Abfüllung. Wie leblose oder aufgespiesste Körper hängen die Flaschen in diesem Gestell. Wie anders wäre die Wirkung des Objektes, wenn sich noch Flaschen daran befänden. Es ist aber nur das Gestell da, nicht nur der Inhalt ist weg, auch die Flasche ist weg. Nicht nur der Inhalt fehlt, auch die Form um diesen Inhalt zu fassen fehlt. Das leere Gerippe des Flaschentrockners berichtet von diesem Zustand der Warterei auf neue Formen und neue Inhalte.

Stachelig ist diese Sehnsucht geworden, ein eiserner Kaktus in der Wüste der Formlosigkeit und Inhaltslosigkeit.

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